Zahlen, Daten, Emotionen: Warum Führung ohne Emotionale Intelligenz nicht mehr funktioniert

Bettina Stackelberg – Business Coach und der erfahrenen Trainerin

Moderator/in: 

MSc. Yvonne Schilling (Nantys AG)

Datum:

15/04/2025

Dauer:

43 Minuten

Inhalt

Im Gespräch mit Business Coach und der erfahrenen Trainerin Bettina Stackelberg beleuchtet Yvonne Schilling, Psychologin und Expertin für Personaldiagnostik, die zentrale Rolle emotionaler Intelligenz in der Führungspraxis.
 

Im Podcast mit Bettina Stackelberg dreht sich alles um die Bedeutung emotionaler Intelligenz bei Führungskräften. Frau Stackelberg macht deutlich, dass emotionale Intelligenz kein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor in Unternehmen ist. Wenn in Organisationen die Stimmung kippt, die Fluktuation steigt oder die Leistung sinkt, sind die Ursachen oft nicht fachlicher, sondern emotionaler Natur. Sie betont, dass Emotionen im Arbeitsalltag Platz haben müssen – nicht erst nach Feierabend.
 

Ein zentrales Anliegen von Frau Stackelberg ist es, mit dem weit verbreiteten Irrglauben aufzuräumen, dass Emotionen im Business keinen Raum hätten. Gerade Führungskräfte, so erklärt sie, sollten sich trauen, auch Unsicherheiten zu zeigen, denn das stärke die Verbundenheit im Team. Ein eindrückliches Beispiel ist ein Fall, in dem ein Geschäftsführer nach dem Suizid eines Mitarbeiters einen Teamtag organisierte – ein mutiger Schritt, der nachhaltige positive Effekte auf das Betriebsklima hatte.
 

Ein wiederkehrendes Thema im Gespräch sind Rollenbilder – insbesondere der Einfluss traditioneller männlicher Führungsstile, die oft wenig emotionales Ausdrucksvermögen zulassen. Frau Stackelberg beobachtet jedoch, dass jüngere Führungskräfte in der Regel offener im Umgang mit Emotionen sind, da sie mit anderen Erwartungen an Männlichkeit und Führung aufgewachsen sind.
 

Auch wenn emotionale Intelligenz nicht vollständig erlernbar ist – insbesondere bei gering ausgeprägter Empathie – kann man laut Frau Stackelberg viel an Haltung und Selbstreflexion gewinnen. Wichtig sei dabei, nicht nur Techniken zu erlernen, sondern Emotionen wirklich zu verstehen und authentisch mit ihnen umzugehen.
 

Sie plädiert dafür, im Führungsalltag bewusste Räume für Emotionen zu schaffen – zum Beispiel durch kurze Check-ins in Meetings, bei denen sich Mitarbeitende mitteilen können, wie es ihnen geht. Solche kleinen Massnahmen können viel zur Teamdynamik beitragen.
 

Frau Stackelberg mahnt Unternehmen, emotionale Kultur nicht nur in Leitbildern zu formulieren, sondern auch zu leben. Wer „der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt“ kommuniziert, müsse dies auch im Alltag spürbar machen. Sonst verliere das Unternehmen an Glaubwürdigkeit – und langfristig an guten Mitarbeitenden.

Abschliessend hebt Frau Stackelberg den EMCO-Test zur emotionalen Intelligenz hervor, den sie selbst durchgeführt hat. Besonders schätzte sie, dass der Test nicht leicht zu durchschauen ist und ehrliche Reflexion ermöglicht – auch an Stellen, die zunächst unbequem wirken.
 


Drei zentrale Takeaways von Bettina Stackelberg:

  1. Alle Emotionen dürfen sein. Sie gehören zum Menschen – auch im Job.
  2. Führungskräfte sollten mehr zuhören – mit echtem Interesse, nicht als Technik.
  3. Unternehmen sollten echte emotionale Kultur leben, nicht nur auf Papier schreiben.