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Der Blick auf die Alterspyramide unterstreicht den demographischen Wandel und es wird immer essentieller, dass beide Geschlechter am Arbeitsmarkt vertreten sind. Laut statistischem Bundesamt stieg die Erwerbsquote der Frauen in den vergangenen Jahren stetig und liegt nur noch geringfügig unter der der Männer, trotzdem sind Frauen in der Führungsriege bei weitem nicht so breit vertreten wie ihre männlichen Kollegen. Denn auch heutzutage stehen Frauen noch oftmals vor dem Dilemma: Kinder oder Karriere?
Was sind hierfür die Gründe und wie lässt sich mehr Fairness am Arbeitsmarkt herstellen? Diese und noch weitere Fragen diskutieren Prof. Dr. Katja Rost und Dr. Christa Nater in unserer neusten Podcastfolge. Stereotype in Bezug auf Frauen am Arbeitsmarkt gibt es viele und nicht alle sind wissenschaftlich belegbar, ein Grund hierfür ist oftmals die fehlende Kausalität. Doch ist es weder notwendig, dass Frauen ein Unternehmen produktiver machen, noch dass sie für ein positiveres Teamklima sorgen, die Sichtbarkeit von Frauen in der Arbeitswelt ist schlicht eine Frage der Fairness und der Diversität.
Verschiedene Massnahmen, wie Frauenquoten, bezahlbare Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder eine gleichverteilte Elternzeit für beide Geschlechter, zielen darauf ab, mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu locken bzw. sie dort zu halten und entsprechende Karrieremöglichkeiten sicherzustellen. Doch reichen Massnahmen zur Gleichstellung alleine nicht aus, um ein tatsächliches Umdenken innerhalb der Gesellschaft zu erlangen. Auch aufgrund der horizontalen Segregation, der Wahl unterschiedlicher Berufsbilder für Männer und Frauen, bliebt eine vollkommene Gleichstellung wohl auf Ewig eine Utopie.
Es lassen sich jedoch einige vielversprechende Ansätze identifizieren, die Frauen die Übernahme von entsprechenden Führungspositionen eher ermöglichen und oftmals den Spagat zwischen Familie und Karriere vereinfachen. Hierzu zählen beispielsweise Co-Leitungspositionen (Top-Sharing), da vor allem Frauen bei der Teilzeitarbeit vertreten sind. Um mehr und mehr Frauen bei einer entsprechenden Karriere zu unterstützen, braucht es jedoch auch ein Umdenken, das im Kleinen anfängt: und zwar bei den eigenen Stereotypen, die wir in Bezug auf Geschlechter und ihre Aufgaben haben sowie bei der Rolle des Mannes. Denn wir wollen ja, dass auch künftig mehr und mehr Frauen sagen können: «Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann, der sie stützt (anstelle von einem, der sie zurückhält)».