Sébastien Simonet

Das Gehirn verlangsamt sich erst mit 60 Jahren – später als gedacht

27. Februar 2022

Untersuchungen zeigen zwar, dass Menschen ab dem 20. Lebensjahr länger brauchen, um Entscheidungen zu fällen, aber dies ist möglicherweise nicht auf eine geringere Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung zurückzuführen, sondern auf die Art und Weise, wie Beschlüsse im Verlauf des Lebens gefasst werden und wie sich die menschliche Physiologie im Laufe der Zeit verändert.

Unsere Fähigkeit, Informationen bei der Entscheidungsfindung zu verarbeiten, lässt erst im Alter von 60 Jahren nach. Dies zeigen neue Erkenntnisse, die die weit verbreitete Annahme widerlegen, dass die geistige Geschwindigkeit bereits ab 20 Lebensjahren abnimmt.

Mischa von Krause et al. von der Universität Heidelberg analysierten Daten von rund 1,2 Millionen Menschen im Alter von 10 bis 80 Jahren, die an einem Experiment teilnahmen, dass ursprünglich zu einem ganz anderen Zweck konzipiert wurde.

Dabei beobachteten sie, dass die Abnahme der Reaktionszeit ab ca. 20 Jahren auf folgende Ursachen zurückzuführen ist:

  1. die Tendenz, Entscheidungen sorgfältiger zu fällen bzw. Fehler stärker vermeiden zu wollen,
  2. die langsamere Verarbeitung von visuellen Informationen und
  3. langsamere motorische (physisch bedingte) Reaktionen.


Die Untersuchung legt nahe, dass die geistige Leistungsfähigkeit von Menschen in ihren 20er Jahren zunimmt und bis mindestens zum Alter von 60 Jahren hoch bleibt. Das Forscherteam schliesst aus der Untersuchung, dass sich “bis zum höheren Erwachsenenalter die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung kaum verändert».

Beiliegendem Dokument können Sie schliesslich entnehmen, was Sie für Ihre geistige Fitness unternehmen können bzw. wo Sie persönlich in dieser Hinsicht stehen.

Mehr Informationen zu der Untersuchung finden Sie hier:

https://lnkd.in/dXreDjdM

https://lnkd.in/dbcr6rQz

Sébastien Simonet

Lic. Phil
Arbeitspsychologe FSP